Kleine Ebenen und fruchtbare Täler finden heute zu ihrer Tradition des Nahrungsmittelanbaus zurück. Gärten und Obsthaine, die er eine Zeit erobert hatte, treiben den Wein zurück auf die Hänge.
Der Wein besetzt die Böden seiner Wahl, karge Hochebenen, trockene Terrassen und Hügelhänge. So schafft er eine dauerhafte mediterrane Landschaft, gepflegt und gegen verheerende Feuersbrünste geschützt. Er fügt sich in die Landschaft ein, deren echter Bewahrer er wird. Seine Anbaukultur hat sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert. Die Erziehung im Gobelet nahe des Bodens und der kurze Rebschnitt sorgen für das Gleichgewicht der alten Rebstöcke, die dem Tramontane-Wind widerstehen. Bis in die 1880er Jahre, vor der Zerstörung der früheren Rebflächen durch die Reblausplage, kümmerten sich die Weinbauern wenig um die Ausrichtung der Rebstöcke und ihren Reihenabstand. Das Pflügen mit Tieren war den jährlichen Kulturen für Lebensmittel und Kraftnahrung vorbehalten. Das manuelle Unkrautjäten im Weinberg stellte die einzige Bodenbearbeitung dar.
Als nach der Reblausplage neu gepflanzt wurde, begann man Pferde und Maultiere im Weinberg einzusetzen und die Ausrichtung der Rebzeilen wurde unerlässlich. Sehr schnell wurde die Anpflanzung im Quadrat üblich. Als der Traktor dann Einzug in den Weinbau hielt, vergrößerte sich der Abstand zwischen den Rebstöcken. Rebpflanzungen wurden bald mit einem Abstand von mindestens 2 Metern zwischen den Reihen angelegt, mit einer Pflanzdichte die sich höchstens auf 4000 Stöcke pro Hektar belief. In jüngerer Zeit mit der Ankunft von neuen Rebsorten und der mechanischen Weinlese erschienen Spalierformen mit Drahtrahmenerziehung. Gleichzeitig verbringt der Weinbauer mehr und mehr Zeit in seinen Weinbergen,um die Arbeiten der „Grünphase“ auszuführen: die Triebspitzen werden gekappt, die Reiser hochgebunden, die Blätter gelichtet, die Trauben vor der Ernte ausgedünnt…. Zum Zeitpunkt der Weinlese praktizieren die Kellereien eine rigorose Parzellenauswahl, um die erwünschten Cuvées zu erzeugen.
Geringe Erträge, gemäßigte Wuchskraft und die Kargheit der umgebenden Natur begrenzen die Gefahr parasitärer Rebkrankheiten. Die Berücksichtigung des landschaftlichen Wertes dieser Weinkultur, die Sorge um den Schutz der Umwelt und die naturbedingten Möglichkeiten dieses Weinbaugebietes haben die Winzer schnell dazu gebracht, einen umweltschonenden Anbau zu praktizieren. Der Prozentsatz der Weinberge, die ohne Pflügen und vollständig mit chemischen Unkrautvernichtern bewirtschaftet werden, nimmt von Jahr zu Jahr ab zugunsten von Bearbeitung und struktureller Verbesserung der Böden. Die Betreuung durch zahlreiche technische Dienste gestattet es, das Risiko des Befalls durch Parasiten besser einzuschätzen und nur im Fall einer echten Notwendigkeit einzuschreiten.
Die Wahl der benutzten Pflanzenschutzmittel berücksichtigt das Gleichgewicht der Fauna und erlaubt eine natürliche Regulierung gewisser Parasiten. Der Winzer von heute spritzt auf eine überlegte und nicht mehr systematische Weise und sorgt auf diese Weise für die natürliche Qualität seines Leseguts. Seit über zwanzig Jahren praktizieren mehr und mehr Betriebe biologischen und einige biodynamischen Anbau.
Extremes Klima und sehr arme Böden begrenzen die Produktion auf etwa 35 Hektoliter pro Hektar und ermöglichen es so, erstklassige Trauben zu vergären.